Diess tritt Kritikern entgegen – Besser gemeinsam arbeiten

Hamburg (Reuters) – In der Debatte über Probleme bei der Software-Tochter Cariad tritt Volkswagen-Chef Herbert Diess Kritiker nun offen entgegen.

“Es ist besser, gemeinsam an Fortschritten zu arbeiten, als sich nur zu beschweren. Auf geht’s!”, erklärte der Konzernchef am Dienstag in einem LinkedIn-Post. Der Umbau zu einem softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter sei das ehrgeizigste Projekt in der gesamten Automobilbranche. “Es wird zwei Lebenszyklen brauchen, um realisiert zu werden.” Medien hatten über Probleme bei der Softwareentwicklung und schlechte Stimmung bei Cariad berichtet, wodurch wichtige Konzernprojekte in Verzug gerieten.

Anlässlich der offiziellen Bekanntgabe der Kooperation von Cariad mit dem US-Chiphersteller Qualcomm bekräftigte Diess, Volkswagen werde 2026 mit dem Projekt Trinity für das automatisierte Fahren (Level 4) bereit sein. Dafür setzt der Wolfsburger Autokonzern auf Hochleistungschips der Amerikaner. “Das vernetzte und automatisierte Auto der Zukunft ist ein Hochleistungscomputer auf Rädern. Dahinter steckt enorm komplexe Rechenleistung”, erklärte Cariad-Chef Dirk Hilgenberg. Die von VW entwickelte Software und die Chips von Qualcomm passten perfekt zusammen. Den Hochleistungschip von Qualcomm will VW ab Mitte des Jahrzehnts in Fahrzeuge aller Marken des Konzers einbauen. Der Vertrag hat laut Insidern eine Laufzeit bis 2031 und ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro.

Volkswagen hatte sich vor Kurzem mit dem weltgrößten Autozulieferer Bosch zusammengetan, um die Entwicklung von Software für sebstfahrender Autos zu beschleunigen. Europas größter Autobauer steht unter Druck, da chinesische Hersteller wie Nio und Xpeng mit eigenen Softwaresystemen in Europa vor der Tür stehen. Die Software-Entwicklung hat Volkswagen bei der Tochter Cariad gebündelt, für die Konzernchef Diess selbst verantwortlich ist.

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