OpenAI-Chef Altman auf “Stargate”-Werbetour in Asien

Seoul (Reuters) – Bei Blitz-Besuchen in asiatischen Staaten hat OpenAI-Chef Sam Altman binnen weniger Tage mehrere Kooperationen vereinbart.

Außerdem warb er bei den dortigen Technologiefirmen um Unterstützung für das US-Projekt “Stargate” zum Aufbau weiterer Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI).

So setzte sich Altman am Dienstag in Seoul mit führenden Managern des Elektronik-Herstellers Samsung, des Technologie-Investors Softbank und des Chip-Designers ARM zusammen. Aus seiner Sicht könnten südkoreanische Firmen einen wichtigen Beitrag zu dem 500 Milliarden Dollar schweren “Stargate”-Projekt liefern. Samsung und SK Hynix, mit dessen Chef Altman am Montag KI-Kooperationen diskutiert hatte, produzieren Hochleistungsspeicher für KI-Server. Es blieb allerdings unklar, ob die beiden Firmen Teil von “Stargate” werden.

Softbank-Chef Masayoshi Son bezeichnete die Gespräche vom Dienstag als sehr gut, nannte aber keine Details. Seine Beteiligungsgesellschaft hatte zuvor bereits 15 Milliarden Dollar für “Stargate” zugesagt. Rene Haas, Chef der Softbank-Beteiligung ARM, sagte lediglich, Samsung sei ein “großartiger Partner”. Der südkoreanische Elektronik-Konzern wollte sich nicht zum Inhalt der jüngsten Diskussionen äußern. Altman wiederum signalisierte Interesse an einer Beteiligung seiner Firma am geplanten staatlichen KI-Rechenzentrum in Südkorea. Die Regierung in Seoul hatte die umgerechnet knapp 1,5 Milliarden Euro schweren Pläne im vergangenen Monat vorgestellt.

KI-FUNKTIONEN FÜR SÜDKOREANISCHE MESSENGER-APP

Daneben gab Altman eine Kooperation mit Kakao bekannt, dem Betreiber des mit Abstand populärsten südkoreanischen Messengers. Über die App können unter anderem auch Einkäufe oder Finanztransaktionen abgewickelt werden. OpenAI soll neue KI-Funktionen für “KakaoTalk” liefern. Experten zufolge hinkt die App bei dieser Technologie dem Lokalrivalen Naver hinterher.

Zum Wochenauftakt hatte OpenAI eine milliardenschwere Zusammenarbeit mit Softbank angekündigt. Die beiden Firmen wollen unter anderem ein Gemeinschaftsunternehmen für KI-Firmensoftware gründen. Außerdem nutzt der japanische Finanzinvestor zukünftig die Technologie des US-Unternehmens in seinen Beteiligungsgesellschaften und zahlt dafür jährlich drei Milliarden Dollar an OpenAI. Gleichzeitig lotet Softbank Insidern zufolge eine direkte Beteiligung am ChatGPT-Entwickler im Volumen von bis zu 25 Milliarden Dollar aus. In dessen Rahmen könnte OpenAI mit 300 Milliarden Dollar bewertet werden.

Ein Ende von Altmans Werbetour ist vorerst nicht in Sicht. Insidern zufolge reist er nach Indien weiter, wo für Mittwoch ein Treffen mit Ministerpräsident Narendra Modi geplant ist. Am Freitag wird er dann bei einer Podiumsdiskussion der TU Berlin erwartet.

(Bericht von Hyunjoo Jin und Jack Kim; unter Mitarbeit von Jeffrey Dastin und Sam Nussey; geschrieben von Hakan Ersen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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