GSK hebt Langfristprognose an – Impfstoffgeschäft belastet 2024

Frankfurt (Reuters) – Der britische Pharmakonzern GSK hat im vergangenen Jahr dank eines starken Wachstums bei HIV- und Krebsmedikamenten die Schwächen im Impfstoffgeschäft ausgleichen können.

Der bereinigte operative Gewinn stieg 2024 um vier Prozent auf 9,15 Milliarden Pfund (rund elf Milliarden Euro), wie GSK am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 31,78 Milliarden Pfund, zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von sieben Prozent zu Buche. “GSK hat 2024 ein weiteres Jahr mit starker Umsatz- und Gewinnentwicklung abgeliefert, angetrieben durch das wachsende Spezialmedikamentengeschäft. Dank der Fortschritte in unserer Pipeline erwarten wir auch 2025 profitables Wachstum”, erklärte Vorstandschefin Emma Walmsley.

Besonders stark legten die Spezialmedikamente zu, deren Umsatz 2024 um 19 Prozent wuchs. Das HIV-Geschäft erzielte ein Plus von 13 Prozent, während sich die Erlöse mit Krebsmitteln mit einem Zuwachs von 98 Prozent nahezu verdoppelten. Dagegen schrumpfte das Impfstoffgeschäft um vier Prozent – während das Blockbuster-Vakzin Shingrix gegen Gürtelrose leicht zulegte, brachen die Verkäufe des RSV-Impfstoffs Arexvy um 51 Prozent ein. Im Schlussquartal 2024 erzielte GSK einen bereinigten Gewinn je Aktie von 23,2 Pence bei einem Umsatz von 8,12 Milliarden Pfund. Analysten hatten im Schnitt mit 19 Pence je Aktie und 7,75 Milliarden Pfund Umsatz gerechnet.

Für 2025 erwartet GSK zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent und einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns von sechs bis acht Prozent. Das Impfstoffgeschäft dürfte weiter zurückgehen um einen niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das Unternehmen hob zudem seine Langfristziele an. Bis 2031 erwartet GSK nun einen Umsatz von über 40 Milliarden Pfund, nachdem bislang mehr als 38 Milliarden angepeilt worden waren. Als Grund nannte der Konzern Fortschritte bei seinen Projekten im fortgeschrittenen Stadium der klinischen Entwicklung. Die Aktie lockt GSK mit einem zwei Milliarden Pfund schweren Aktienrückkaufprogramm, das über die nächsten 18 Monate umgesetzt werden soll.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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