Frankfurt/London (Reuters) – Ein florierendes Geschäft mit Krebsmitteln sowie Medikamenten gegen Herzschwäche und Asthma hat AstraZeneca 2024 kräftigen Rückenwind beschert.
Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 18 Prozent auf gut 54 Milliarden Dollar, wie AstraZeneca am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 21 Prozent. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um fast ein Viertel auf 16,69 Milliarden Dollar zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 18 Prozent auf 8,21 Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen. An der Börse kletterten die Aktien um 2,1 Prozent.
“Dank der wachsenden Nachfrage nach unseren Medikamenten in allen wichtigen Regionen und neun positiven Phase-III-Studien bleibt unser Wachstumskurs auch 2025 intakt”, sagte Vorstandschef Pascal Soriot. “Dieses Jahr markiert den Beginn einer entscheidenden Phase für unser Unternehmen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, bis 2030 einen Umsatz von 80 Milliarden Dollar zu erreichen. Allein 2025 erwarten wir Phase-III-Daten für sieben neue Medikamente sowie neue Indikationsmöglichkeiten für bestehende Präparate.”
Der Umsatz soll 2025 im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, das bereinigte Ergebnis je Aktie im niedrigen zweistelligen Prozentbereich – jeweils zu konstanten Wechselkursen.
KONZERN IN CHINA UNTER DRUCK
In China könnte AstraZeneca unterdessen eine Strafe von bis zu 4,5 Millionen Dollar wegen mutmaßlich nicht gezahlter Steuern auf die Einfuhr der Krebsmedikamente Imfinzi und Imjudo drohen. Grundlage ist eine offene Steuerschuld von 900.000 Dollar, die mit dem Faktor eins bis fünf geahndet werden könnte. Der Konzern erklärte, vollständig mit den Behörden zu kooperieren.
Die Ermittlungen setzen AstraZeneca in einem wichtigen Wachstumsmarkt unter Druck. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen bereits Führungspersonal ausgetauscht, nachdem China-Chef Leon Wang im Oktober festgenommen worden war – ein Vorgang, der die Aktie zeitweise abstürzen ließ. Zudem wurden mehr als 100 ehemalige Vertriebsmitarbeiter in einem Fall von Krankenversicherungsbetrug zu Haftstrafen verurteilt.
(Bericht von Patricia Weiß und Maggie Fick in London, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)