Frankfurt (Reuters) – Qiagen hat seine Jahresziele dank starker Geschäfte mit Diagnostiklösungen übertroffen und peilt für 2025 weiteres Wachstum an.
Der Umsatz soll zu konstanten Wechselkursen um etwa vier Prozent zulegen, der bereinigte Gewinn je Aktie auf mindestens 2,28 (Vorjahr: 2,20) Dollar steigen. “Unser solides Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr 2024 spiegelt unsere Pläne für weiteres starkes Wachstum in 2025 wider”, sagte Vorstandschef Thierry Bernard.
An der Börse konnte er damit aber nicht punkten: Qiagen-Aktien verloren am Donnerstag bis zu vier Prozent auf 40,18 Euro und waren größter Dax-Verlierer. Das vierte Quartal sei zwar solide ausgefallen, doch die Wachstumsprognose bleibe hinter den Markterwartungen zurück, hieß es von JP Morgan. Analysten hatten Qiagen zuletzt ein Wachstum von 6,6 Prozent zugetraut.
Finanzchef Roland Sackers deutete an, dass Qiagen 2025 möglicherweise über den anvisierten Zielen liegen könnte. Die Prognose habe Potenzial für eine Erhöhung, wenn sich die Lage, vor allem in den USA, stabilisiere. Dort sorge die Politik von US-Präsident Donald Trump für Verunsicherung bei Kunden. Das Unternehmen erzielt rund die Hälfte seiner Umsätze in den USA. Zwar erwarte er für das erste Quartal noch keine größeren Auswirkungen, sagte Sackers. “Aber umgekehrt hält das natürlich einige Kunden davon ab, gerade in langfristige Investitionen wie ein Laborgerät zu investieren.”
Die konkreten Auswirkungen der US-Zollpolitik auf Qiagen seien noch unklar. “Wir haben deutlich mehr Mitarbeiter in den USA als in Deutschland. Aber wir produzieren auch in Deutschland für die USA. Von daher bleibt abzuwarten, was das für uns bedeutet”, sagte Sackers. Für das erste Quartal erwartet der auf Tests zum Nachweis von Krankheiten sowie Laborgeräte spezialisierte Dax-Konzern ein Umsatzplus von etwa drei Prozent und einen bereinigten Gewinn je Aktie von mindestens 50 Cent.
Im vierten Quartal kletterte der bereinigte Konzerngewinn um sieben Prozent auf 136 Millionen Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag zu konstanten Wechselkursen bei 61 (Vorjahreszeitraum: 55) Cent und übertraf sowohl die Analystenschätzungen als auch die eigene Prognose des Unternehmens. Der Umsatz wuchs um zwei Prozent auf 521 Millionen Dollar, währungsbereinigt um drei Prozent. Besonders gefragt waren der Tuberkulose-Test Quantiferon und das Diagnosesystem Qiastat-Dx, während das Geschäft mit Probentechnologien und Laborinstrumenten rückläufig war.
Im Gesamtjahr fuhr Qiagen einen Umsatz von 1,978 Milliarden Dollar ein – ein Plus von einem Prozent binnen Jahresfrist. Dabei kam das Wachstum alleine aus dem zweiten Halbjahr, in dem Qiagen währungsbereinigt um fünf Prozent zulegte. Im ersten Halbjahr stand noch ein Umsatzminus von einem Prozent zu Buche. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte im vergangenen Jahr währungsbereinigt um sechs Prozent auf 2,20 Dollar zu und lag damit leicht über der im November angehobenen Prognose von mindestens 2,19 (Vorjahr: 2,09) Dollar.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)