Tokio (Reuters) – Japans Exporte sind den vierten Monat in Folge gestiegen.
Wie aus dem Handelsbericht vom Mittwoch hervorging, stiegen die Gesamtexporte im Januar im Jahresvergleich um 7,2 Prozent und lagen damit unter der mittleren Marktprognose von 7,9 Prozent, nachdem sie im Dezember um 2,8 Prozent gestiegen waren. Die Ausfuhren nach China gingen im Januar gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent zurück, während die Ausfuhren in die USA um 8,1 Prozent stiegen. Insgesamt stiegen die Exporte im Januar um 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Marktprognosen von einem Anstieg um 9,7 Prozent ausgingen. Infolgedessen verzeichnete Japan ein höheres Handelsdefizit als die Prognose von 2,1 Billionen Yen vorsah und dieses lag bei 2,759 Billionen Yen (18,16 Milliarden Dollar).
Die neuesten Zahlen werden als ein Zeichen dafür gewertet, dass die starke globale Nachfrage die wirtschaftliche Erholung des Landes inmitten wachsender Sorgen über die US-Zollpolitik stützt. Der Handelsbericht folgt auf BIP-Daten, die Anfang der Woche bereits zeigten, dass die Wirtschaft zwischen Oktober und Dezember schneller als erwartet gewachsen ist. Dies bestärkt auch die japanische Notenbank “Bank of Japan” darin, die Zinsen weiter anzuheben. Die Exporte sind nach wie vor eine wichtige Triebkraft für die wirtschaftliche Erholung Japans. Doch einige Analysten warnen davor, dass die anhaltende Inflation bei Lebensmitteln und anderen Produkten des täglichen Bedarfs die Dynamik des privaten Verbrauchs dämpfen könnte.
Japan bereitet sich derzeit zudem auf mögliche Auswirkungen von Zollbelastungen aus den USA vor, da der amerikanische Präsident Donald Trump erwägt, Zölle in Höhe von rund 25 Prozent auf importierte Autos sowie Gegenzölle auf Länder zu erheben, die US-Importe besteuern. Trumps Zollpolitik könnte enorme Auswirkungen auf Japans exportabhängige Wirtschaft haben, da die USA Japans größtes Exportziel sind und ein Fünftel der gesamten Lieferungen im Wert von 700 Milliarden Dollar ausmachen. Was die gegenseitigen Zölle anbelangt, so gehörte Japans durchschnittlicher Zollsatz bisher zu den niedrigsten der Welt. Trump drängte den japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba bei ihrem ersten Gipfeltreffen im Weißen Haus in diesem Monat, Japans jährlichen Handelsüberschuss von 68,5 Milliarden Dollar zu verringern. Nach Angaben des US-Handelsministeriums hatte Japan im Jahr 2023 mit 783,3 Milliarden Dollar den größten Bestand an ausländischen Direktinvestitionen in den USA, gefolgt von Kanada und Deutschland.
(Bericht von Makiko Yamazaki, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)