Studie: Australiens Alterbeschränkung für Online leicht zu umgehen

Bangalore (Reuters) – Das Online-Jugendschutzgesetz Australiens, das weltweit strengste, zeigt einer Studie zufolge bislang nicht die erhoffte Wirkung.

Kinder und Jugendliche könnten die Altersbeschränkung leicht umgehen, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des australischen Internet-Regulierers eSafety. Sie basiert auf Umfragen sowie Daten von Plattformen wie YouTube oder Facebook.

Der Untersuchung zufolge nutzten im vergangenen Jahr 80 Prozent der australischen Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Online-Netzwerke. Am populärsten waren die Video-Portale YouTube und TikTok, sowie die Dienste Instagram und Snapchat. Von den Jugendlichen unter 16 Jahren nutzten 95 Prozent mindestens eine der insgesamt acht untersuchten Plattformen. Sämtliche der Befragten konnten diese auch nach Verabschiedung des Gesetzes im vergangenen November nutzen, obwohl es ein Mindestalter von 16 Jahren vorschreibt.

Fast alle Firmen fragten bei der Anmeldung zwar das Geburtsdatum ab, hieß es in der Studie weiter. Sie verzichteten aber auf eine Prüfung und vertrauten darauf, dass die Angaben der Nutzer korrekt sind. “Die Plattformen, die sich auf wahrheitsgemäße Selbstauskünfte verlassen, haben noch viel zu tun”, mahnte eSafety-Chefin Julie Inman Grant. “Die Durchsetzung der gesetzlichen Mindestalterregelung steht kurz bevor.”

(Bericht von Aaditya Govind Rao; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL1I0KO-VIEWIMAGE