Versicherer Zurich hebt nach Rekordgewinn Dividende an

Zürich (Reuters) – Die Zurich Insurance Group hat das Jahr 2024 dank gut laufender Geschäfte und sprudelnder Anlageerträge mit einem Rekordgewinn abgeschlossen und will die Dividende anheben.

An die Aktionäre sollen 28 Franken je Aktie ausgezahlt werden und damit acht Prozent mehr als zuletzt, teilte der Schweizer Versicherer am Donnerstag mit. Den Nettogewinn steigerte Europas fünftgrößter Versicherungskonzern im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Zurich schnitt damit etwas besser ab als von Analysten erwartet. Diese hatten einer unternehmenseigenen Umfrage zufolge mit 5,7 Milliarden Dollar gerechnet.

“Wir sehen weiterhin eine positive Prämiensatzdynamik im Firmenkundengeschäft und ein gesundes Preisumfeld im Privatkundengeschäft”, erklärte Konzernchef Mario Greco. “Damit sind wir für den Beginn des neuen Zyklus gut aufgestellt, für den wir uns bereits unsere bislang ehrgeizigsten Ziele gesetzt haben.” Finanzchefin Claudia Cordioli sagte in einer Telefonkonferenz, der Konzern sehe “äußerst attraktive Möglichkeiten”, in seinem Geschäft zu wachsen.

WALDBRÄNDE IN KALIFORNIEN KOSTEN ZURICH 200 MILLIONEN DOLLAR

Zurich hatte im November früher als ursprünglich geplant neue Zielvorgaben für den Zeitraum 2025 bis 2027 ausgerufen und strebt unter anderem auf bereinigter Basis eine Eigenkapitalverzinsung (ROE) von mehr als 23 Prozent an. Der Gewinn je Aktie soll um mehr als neun Prozent pro Jahr wachsen. 2024 lag das ROE bei 24,6 Prozent und der Gewinn je Aktie stieg um zehn Prozent auf 42,20 Dollar. Europas Branchenprimus Allianz, der seinen Jahresabschluss für den 28. Februar plant, will 2024 mindestens 15,5 Milliarden Euro operativen Gewinn abliefern und das Ergebnis bis 2027 auf 18,5 Milliarden Euro hochschrauben.

Die Prämieneinnahmen steigerte Zurich um sechs Prozent auf 59,5 Milliarden Dollar. In der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung, die für drei Viertel der Prämieneinnahmen steht, arbeitete der Konzern trotz hoher Schadenaufwendungen für zerstörerische Naturkatastrophen wie die Wirbelstürme “Helene” oder “Milton” hoch profitabel. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 94,2 Prozent. Die Kennzahl misst, ob Schaden- und Verwaltungskosten durch die Prämieneinnahmen gedeckt sind – je niedriger sie ist, desto gewinnbringender ist das Geschäft. Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien werden den Versicherer schätzungsweise 200 Millionen Dollar vor Steuern kosten.

Zurich schlägt für die Generalversammlung am 9. April die Wahl des früheren Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, in den Verwaltungsrat vor.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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