Stimmrechtsberater Ethos opponiert gegen hohe Managerlöhne bei Novartis

Zürich (Reuters) – Der Schweizer Stimmrechtsberater Ethos stellt sich gegen die hohen Managementgehälter beim Pharmakonzern Novartis.

“Mit fast zwanzig Millionen Franken für den CEO wird eine Vergütung auf einem Niveau ausgerichtet, das in der Schweiz seit vielen Jahren nicht mehr zu beobachten war”, erklärte Ethos am Freitag. “Ethos empfiehlt den Aktionärinnen und Aktionären, gegen alle Traktanden im Zusammenhang mit Vergütungen zu stimmen.” Die Generalversammlung des Arzneimittelherstellers aus Basel findet am 7. März statt. Der Verwaltungsrat von Novartis hat unter anderem beantragt, für die elf Mitglieder der Geschäftsleitung für das Jahr 2026 in Summe Saläre in Höhe von maximal 95 Millionen Franken zu genehmigen.

Die Anlagestiftung, die zahlreiche Pensionskassen vertritt, äußerte sich besorgt über den Anstieg der Managementgehälter in der Schweiz in den vergangenen Jahren und warnte vor Lohnexzessen. “Die effektive Vergütung des Novartis-CEO für 2024 hat mit 19,2 Millionen Franken ein Rekordniveau seit 2009 erreicht”, erklärte Ethos in seinen Abstimmungsempfehlungen für die Generalversammlung. “Obwohl die finanzielle Leistung von Novartis im Jahr 2024 relativ gut war, hält Ethos solche Vergütungsniveaus für zu hoch.”

Im Jahr 2013 hatte ein Lohnpaket von über 40 Millionen Franken für den früheren Novartis-Konzernlenker Daniel Vasella maßgeblich dazu beigetragen, dass eine Volksinitiative gegen überrissene Löhne für Führungskräfte, die sogenannte “Abzocker-Initiative”, von den Wählern angenommen wurde. Seither müssen die Aktionäre die Managerlöhne genehmigen.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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