Frankfurt (Reuters) – Der Sparkurs hat sich für Fresenius Medical Care ausgezahlt: Nach einem kräftigen Ergebnisanstieg im vergangenen Jahr erwartet der Dialysespezialist auch 2025 ein deutliches Plus.
Der Umsatz soll währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen, das bereinigte operative Ergebnis im hohen Zehner- bis hohen Zwanziger-Prozentbereich zulegen. “2025 wird das dritte Jahr unseres Transformationsplans, und wir setzen konsequent um, was wir versprochen haben”, sagte FMC-Chefin Helen Giza am Dienstag.
An der Börse kamen die Zahlen gut an: FMC-Aktien stiegen zeitweise um mehr als vier Prozent auf 46,50 Euro. Der Ausblick für dieses Jahr sei besser als erwartet, sagte ein Börsianer. Die Anleger sollen zudem eine um 25 Cent höhere Dividende von 1,44 Euro je Aktie erhalten.
Der Konzernumsatz sank 2024 zwar um ein Prozent auf 19,34 Milliarden Euro, organisch wuchs FMC jedoch um vier Prozent. Das bereinigte Ergebnis legte zu konstanten Wechselkursen um 18 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro – im vierten Quartal stieg es um fast ein Drittel auf 489 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenerwartungen. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 538 Millionen Euro – ein Plus von acht Prozent.
“Wir haben unseren strategischen Turnaround- und Transformationsplan erfolgreich umgesetzt und die Optimierung unseres Bestandsportfolios weiter vorangetrieben. Zudem haben wir früher als geplant bedeutende Einsparungen durch das FME25-Transformationsprogramm erzielt”, sagte Giza. Das Einsparziel erhöhte sie auf 750 Millionen – zuvor hatte FMC 650 Millionen Euro bis Ende 2025 angepeilt. Im vergangenen Jahr summierten sich die Einsparungen auf 567 Millionen Euro und lagen damit ebenfalls über Plan.
Das Unternehmen, an dem der Gesundheitskonzern Fresenius mit 32 Prozent beteiligt ist, litt lange unter den Folgen der Corona-Pandemie, die zu einer erhöhten Sterblichkeit unter den Dialysepatienten von FMC führte. Hinzu kamen Personalmangel und steigende Kosten. Doch dank des tiefgreifenden Umbaus unter Giza, zu dem auch Stellenstreichungen und die Trennung von unrentablen Dialysekliniken gehörten, geht es wieder aufwärts.
In den USA entwickelte sich das Wachstum bei den Dialysebehandlungen zuletzt das zweite Quartal in Folge positiv, nachdem eine Covid- und Grippewelle das Unternehmen im zweiten Quartal noch deutlich belastet hatte. Für dieses Jahr erwartet FMC in seinem wichtigsten Markt ein organisches Behandlungswachstum von mehr als 0,5 Prozent – und ist damit vorsichtiger als ursprünglich für 2024 mit bis zu zwei Prozent prognostiziert. Tatsächlich lag das Wachstum im vergangenen Jahr nur bei 0,1 Prozent. “Wenn sich die Patientenmortalität normalisiert, werden wir wieder an frühere Wachstumsraten anknüpfen”, sagte Giza. Noch gebe es aber eine erhöhte Sterblichkeit unter den Patienten, und FMC müsse auch die laufende Grippesaison genau im Blick behalten.
(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)