Berlin (Reuters) – Der Inflationsdruck in Deutschland lässt einer Umfrage zufolge trotz der anhaltenden Konjunkturflaute im Februar kaum nach.
Das Barometer für die Preiserwartungen der Unternehmen sank minimal auf 19,4 Punkten, nach 19,5 Zählern im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Manager-Umfrage mitteilte. “Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die Inflation in Deutschland vorerst über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Diese strebt einen Wert von zwei Prozent an.
Im Januar ist die Teuerungsrate auf 2,3 Prozent gefallen, von 2,6 Prozent im Dezember. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gehen davon aus, dass sie im Februar auf diesem Wert verharren wird. Das Statistische Bundesamt will eine erste Schätzung an diesem Freitag veröffentlichen.
Während die Dienstleister seltener planen, ihre Preise anzuheben, sehen Unternehmen aus Industrie und Einzelhandel mehr Spielraum dafür. Bei den Dienstleistern fiel der Indikator spürbar auf 24,0 Punkte, nach 32,2 Zählern im Januar. Vor allem die unternehmensnahen Bereiche wollen hier seltener mehr Geld von ihren Kunden verlangen. Aber auch bei den konsumnahen Dienstleistern lässt der Preisdruck etwas nach.
Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen auf 11,0 Punkte gestiegen, nach 6,9 Zählern im Januar. Vor allem die Konsumgüterhersteller wollen häufiger ihre Preise anheben, gleiches gilt für die Hersteller von Investitions- und Vorleistungsgütern.
Im Einzelhandel sind die Preiserwartungen auf 33,2 Punkte gestiegen, nach 30,5 Zählern im Januar. “Dies war vor allem auf den Handel mit Nahrungsmitteln und Getränken zurückzuführen”, fanden die Ifo-Forscher heraus. Die Preispläne im übrigen Einzelhandel blieben dagegen unverändert. Mit den geringsten Anstiegen ist im kriselnden Bauhauptgewerbe zu rechnen: Der Indikator stieg leicht auf 1,0 Punkte, nach 0,8 Zählern im Januar. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)