EZB meldet Störung in Wertpapier-Übertragungssystem

Frankfurt/London (Reuters) – Bei der Abwicklung von Wertpapier-Kauf- oder Verkaufsaufträgen auf einem Netzwerk der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es zu einem Störfall gekommen.

Einige grafische Schnittstellen auf dem Abwicklungssystem T2S seien nicht mehr erreichbar, teilte die EZB am Donnerstagnachmittag in Frankfurt mit. An einer Lösung werde gearbeitet. Die Zentralbank hatte zuvor Probleme bei den Kommunikationskanälen der Plattform gemeldet, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Die Abwicklung der Wertpapier-Aufträge sei dabei nicht betroffen. Teilnehmern empfahl sie, sobald der Vorfall geklärt sei, alle Mitteilungen, auf die sie Ablehnungen erhalten hätten, erneut zu senden. Target2-Securities (T2S) ist eine Plattform für die zentrale Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen im Euroraum.

Die EZB erklärte, sie unternehme alle notwendigen Schritte, um die Störungen so bald wie möglich zu beheben. Händler teilten mit, die wichtige Kommunikation zwischen Zentralverwahrern sei beeinträchtigt. Zudem sei der Status von Wertpapier-Transaktionen seit der Störungsmeldung unklar. Laut EZB verzögert sich durch die Probleme der Annahmeschluss für die Lieferung gegen Zahlung bei Wertpapier-Transaktionen in Euro um drei Stunden.

Zentralverwahrer bilden eine entscheidende Schnittstelle im Finanzmarkt bei der Verwahrung und Übertragung von Wertpapieren. Bei der Abwicklung von Transaktionen arbeiten sie mit Notenbanken zusammen, wofür in der Euro-Zone die Plattform T2S genutzt wird. Auf dieser wechseln Geld und Wertpapiere den Besitzer.

T2S wurde 2015 in Betrieb genommen. Der deutsche Zentralverwahrer Clearstream, eine Tochter der Deutschen Börse, hatte sich 2017 angeschlossen. T2S ermöglicht die Wertpapierabwicklung in Euro, aber auch andere Währungen können genutzt werden. So stellt Dänemarks Notenbank beispielsweise seit 2018 die Landeswährung Krone für die Abwicklung in T2S bereit.

(Bericht von Frank Siebelt, Lucy Raitano, Samuel Indyk, Francesco Canepa; Redigiert von Olaf Brenner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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