Trump begrüßt Verkauf von Häfen am Panamakanal an BlackRock

Washington (Reuters) – US-Präsident Donald Trump hat den Verkauf zweier Häfen an den Mündungen des Panamakanals an US-Investoren als Erfolg gefeiert.

“Meine Regierung fordert den Kanal zurück und hat bereits damit begonnen”, sagte Trump am Dienstag im Rahmen seiner Rede zur Lage der Nation im US-Kongress. “Gerade heute hat ein großes amerikanisches Unternehmen angekündigt, dass es die beiden Häfen am Panamakanal und viele andere Dinge, die mit dem Panamakanal und einigen anderen Kanälen zu tun haben, kaufen wird.”

In und an der für den Welthandel wichtigen Wasserstraße liegen neben den zum Verkauf stehenden Häfen Balboa und Cristobal weitere Häfen, die von Firmen aus den USA, Taiwan und Singapur betrieben werden. Der Kanal selbst steht unter der Kontrolle der Panama Canal Authority. Diese autonome Behörde wird von der panamaischen Regierung beaufsichtigt. Im vergangenen Jahr passierten etwa 12.000 Schiffe die Verbindung zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean, drei Viertel davon kamen aus den USA oder fuhren dorthin.

Trump hat mehrfach die aus seiner Sicht überhöhten Gebühren für die Nutzung des Panamakanals kritisiert. Außerdem warf er Panama vor, die Kontrolle über diese für den Welthandel wichtige Schifffahrtsroute an China abgetreten zu haben. Er forderte den Kanal zurück und schloss einen militärischen Einsatz nicht aus. Die USA hatten den Kanal ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und zunächst betrieben. Sie sicherten sich außerdem die Kontrolle über einen Landstreifen rund um die Wasserstraße. Seit dem Jahr 2000 hat Panama die vollen Hoheitsrechte über das Gebiet.

HUTCHISON: GEOPOLITIK WAR KEIN FAKTOR BEI DER ENTSCHEIDUNG

Wenige Stunden vor Trumps Rede hatte der chinesische Mischkonzern CK Hutchison angekündigt, die Tochter Panama Ports Company für 14,21 Milliarden Dollar an ein Konsortium um den US-Finanzinvestor BlackRock zu verkaufen. Inklusive der Rückzahlung einiger Aktionärsdarlehen fließen Hutchison mehr als 19 Milliarden Dollar zu.

Die Analysten der Bank Citigroup hatten den Wert der Panama Ports Company bislang auf 13 Milliarden Dollar taxiert. Ihre Kollegen von der Bank UBS wiesen darauf hin, dass CK Hutchison mit den Einnahmen sämtliche Schulden in Höhe von etwa 17,8 Milliarden Dollar zurückzahlen könnte und noch Geld übrig hätte. Hutchison-Titel stiegen am Mittwoch in Hongkong zeitweise um knapp 25 Prozent, so stark wie zuletzt vor etwa zehn Jahren. Damit erreichte der Börsenwert des Konzerns gut 23 Milliarden Dollar. Vor Bekanntgabe des Deals hatte er bei etwa 19 Milliarden Dollar gelegen.

“Ich möchte betonen, dass die Transaktion rein kommerzieller Natur ist und nichts mit den jüngsten politischen Nachrichten zu tun hat”, sagte Frank Sixt, Co-Geschäftsführer von CK Hutchison. Man habe mehrere Angebote abgewogen. Von der Transaktion seien Beteiligungen an anderen Häfen wie in Hongkong oder Shenzhen nicht betroffen.

Der Verkauf komme zwar überraschend, könne aber durchaus ein “opportunistischer Deal” sein, kommentierten die Analysten der Bank JPMorgan. “Nach unserem Verständnis der Management-Philosophie von CK Hutchison ist jedes Geschäft möglich, solange ‘der Preis stimmt’.” Der Verkauf sei dennoch ein bedeutsamer Strategiewechsel, da die Umsätze aus dem Geschäft mit Häfen künftig nur noch ein statt 15 Prozent zu den Konzernerlösen beitrügen. Hutchison besitzt und betreibt über ihre Tochter Panama Ports Company die Häfen Balboa und Cristobal seit mehr als zwei Jahrzehnten.

(Bericht von Clare Jim and Scott Murdoch; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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