Streik legt 13 deutsche Flughäfen lahm – 510.000 Passagiere betroffen

(Stellt im ersten Bulletpoint klar, dass es sich um einen 24-stündigen Warnstreik handelt)

Berlin (Reuters) – Der Großstreik von Verdi hat 13 deutsche Flughäfen weitgehend lahmgelegt.

Mit dem 24-stündigen Arbeitskampf am Montag will die Gewerkschaft in den beiden Tarifkonflikten des Öffentlichen Dienstes und bei den Luftsicherheitskräften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Der Flughafenverband ADV rechnet mit dem Ausfall von über 3400 Flügen und rund 510.000 betroffenen Passagieren. Beide Warnstreiks treffen die Airports in Frankfurt, München, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. An den Flughäfen in Weeze am Niederrhein und in Karlsruhe/Baden-Baden ist nur das Luftsicherheitspersonal zum Arbeitskampf aufgerufen. 

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt seien von geplanten 1116 Flügen bereits rund 1050 gestrichen, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es könnten aber noch mehr werden. Den Flughafen Frankfurt werde am Montag kein Passagierflugzeug verlassen. Allerdings gibt es wie an den anderen deutschen Airports sogenannte Leerflüge ohne Passagiere. Denn die Flugzeuge müssen am Dienstag dort sein, wo sie laut Flugplan gebraucht werden. Fraport kündigte an, dass es auch am Dienstag noch zu Beeinträchtigungen und einem angespannten Flugbetrieb kommen könne. Es seien Verspätungen oder vereinzelte Flugstreichungen möglich.

An den meisten der 13 Airports sind keine Abflüge möglich und auch viele Ankünfte gestrichen. “Weil die Fluggäste die bestreikte Passagierkontrollstelle heute nicht passieren können, mussten alle für heute geplanten 143 Abflüge für Hamburg gestrichen werden oder finden ohne Passagiere statt, um Crews und Maschinen da zu haben, wo sie gebraucht werden”, teilte der Flughafen Hamburg mit. “In den Terminals herrscht zum großen Teil gähnende Leere, die Lage ist ruhig.” Verdi hatte mit einem unangekündigten Streik bei der Flugzeugabfertigung bereits am Sonntag den Flughafen Hamburg zum Ferienbeginn weitgehend lahmgelegt. 

Die Lufthansa nannte zunächst keine konkrete Zahl, wie viele ihrer Flüge ausfallen. “Es wird am Streiktag zu Verspätungen und weitreichenden Streichungen auf allen Flügen der Lufthansa Group Airlines von und nach den betroffenen Flughäfen kommen”, teilte der Konzern mit. Lufthansa habe einen Sonderflugplan veröffentlicht. “Ziel ist es, nach Streikende möglichst schnell zu einem stabilen Flugplan zurückkehren zu können.”

ZWEI TARIFKONFLIKTE – EIN GROSSTREIK

Zum Arbeitskampf aufgerufen hat die Gewerkschaft die Beschäftigten an den betroffenen Flughäfen, die unter den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes fallen sowie die rund 23.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister an den großen deutschen Airports. Verdi will damit der Lohnforderung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro Nachdruck verleihen. 

Darüber hinaus hat Verdi die Belegschaft im Luftsicherheitsbereich zum ganztägigen Streik aufgerufen. Hier handelt es sich um Beschäftigte, die Fluggäste, Personal, Waren und Fracht kontrollieren oder in Service-Bereichen tätig sind. Verdi verhandelt mit dem Arbeitgeberverband BDLS über einen neuen Manteltarifvertrag, mit dem die Arbeitsbedingungen für die Luftsicherheitsfachkräfte verbessert werden sollen. Die Gewerkschaft will auch hier den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26./27. März 2025 angesetzt. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hat die Streiks heftig kritisiert und sieht sie als Beleg für “die Maßlosigkeit seitens der Gewerkschaften”.

(Bericht von Reuters TV und Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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