Berlin (Reuters) – Bundesbankchef Joachim Nagel lässt den Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts der EZB offen.
Man sei in einer Situation, die es erforderlich mache, bei jeder Sitzung die Datenlage neu zu analysieren, sagte er am Montag in Berlin. Er gehöre nicht zu jenen, die darüber spekulierten, was auf der nächsten Sitzung passieren könnte. Die EZB sei “nicht auf Autopilot unterwegs”. Auch mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump betriebene Zollpolitik gelte es, sich die Entwicklung genau anzuschauen und zu analysieren.
EZB-Direktorin Isabel Schnabel hält die Inflation im Euroraum noch nicht für besiegt und warnte jüngst vor einer anhaltend hohen Teuerungsrate. Im Februar war die Inflationsrate wieder etwas gesunken. Sie ging auf 2,4 Prozent zurück von 2,5 Prozent im Januar. Ziel der EZB ist eine Inflationsrate von 2,0 Prozent.
Die EZB hat auf ihrer jüngsten Sitzung ihren Lockerungskurs mit der sechsten Zinssenkung seit Mitte 2024 fortgesetzt. Nagel sagte, die Entscheidung sei angemessen gewesen, da die EZB auf dem Weg zur Preisstabilität ein gutes Stück vorangekommen sei. Die Währungshüter beschlossen, den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent zu senken. Diesen Zins erhalten Finanzinstitute, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken. Er gilt als Leitzins im Euroraum. Der nächste EZB-Zinsentscheid steht am 17. April an.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)