Italien sieht Gegenzölle der EU auf US-Sonderzölle skeptisch

Rom (Reuters) – Italien reagiert skeptisch auf die von der EU-Kommission angekündigten Gegenzölle nach dem Inkrafttreten von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte.

“Ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist, auf US-Zölle mit EU-Zöllen zu reagieren”, sagte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Dienstag im Parlament in Rom. Die Europäische Union müsse pragmatisch reagieren und einen Handelskrieg mit den USA verhindern. Vergangenen Mittwoch hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Gegenmaßnahmen angekündigt, die kommenden Monat wirksam werden sollen.

Auch bei den jüngsten Beschlüssen der EU-Kommission zur Aufrüstung angesichts der von Russland ausgehenden Bedrohung und der Zweifel an der Bereitschaft der USA zur gemeinsamen Verteidigung zeigte sich die italienische Regierungschefin zurückhaltend. Der Vorschlag der EU-Kommission zusätzlicher Kreditaufnahmen für Verteidigungsausgaben werde sorgfältig geprüft, sagte Meloni. Im Gegensatz zu anderen europäischen Staats- und Regierungschefs verfügt Meloni über vergleichsweise gute Kontakte zum US-Präsidenten Donald Trump. Sie hatte Trump im Januar in dessen Anwesen in Mar-a-Lago getroffen und nahm als einzige europäische Regierungschefin an seiner Amtseinführung teil.

Dem Vorstoß von Großbritannien und Frankreich, Friedenstruppen in die Ukraine im Falle eines Waffenstillstandsabkommens zu entsenden, erteilte sie eine indirekte Absage. Eine derartige Maßnahme werde sich wahrscheinlich als wirkungslos erweisen, erklärte Meloni. Sie begrüßte die Bemühungen von Trump für eine Feuerpause im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Gleichzeitig sagte sie, Italien stelle die Unterstützung des ukrainischen Volkes nicht in Frage.

(Bericht von Giuseppe Fonte und Angelo Amante, geschrieben von Hans Busemann; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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