Frankreich baut Atomstreitrkräfte aus – Beschaffung von Kampfjéts angekündigt

– von Michel Rose

Luxeuil-les-bains, Frankreich (Reuters) – Frankreich kündigt fast 1,5 Milliarden Euro umfassende Investitionen in seine Atomstreitkräfte an.

Mit dem Geld sollen neue Kampfflugzeuge mit modernster Nuklearraketentechnologie ausgestattet werden, erklärt Präsident Emmanuel Macron am Dienstag auf dem Luftwaffenstützpunkt Luxeuil. Dort sollen moderne Rafale S5-Kampfflugzeuge stationiert werden, die die nächste Generation der ASN4G-Hyperschall-Marschflugkörper tragen sollen. Diese Marschflugkörper können mit Atombomben ausgerüstet werden. Sie sollen nach offiziellen Angaben ab 2035 einsatzbereit sein.

“Ich werde in den kommenden Wochen neue Investitionen ankündigen, die über das hinausgehen, was in den letzten sieben Jahren getan wurde”, sagte Macron. Luxeuil solle zu einem der fortschrittlichsten Luftwaffenstützpunkte im Rahmen des nuklearen Abschreckungsprogramms ausgebaut werden. Die französische Luftwaffe solle weitere Rafale-Kampfflugzeuge von Dassault erhalten. Diese sollten unter anderem Mirage-Jets ersetzen, die Frankreich der Ukraine übergeben habe.

Mitarbeiter der Regierung in Paris erklärten, die von Macron angekündigten knapp 1,5 Milliarden Euro seien Teil des bereits genehmigten mehrjährigen Militärausgabenplans. Es blieb unklar, wie Frankreich eine massive Erhöhung der Militärausgaben finanzieren will, während es gleichzeitig versucht, sein Haushaltsdefizit zu reduzieren.

Der Präsident hatte erst vor kurzem erklärt, Frankreich werde seine Verteidigungsausgaben von derzeit 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 3 bis 3,5 Prozent erhöhen. Macron hatte angesichts des neuen außenpolitischen Kurses der USA europäischen Ländern angeboten, den sogenannten nuklearen Schutzschirm auszudehnen.

(Bericht von Benoit Van Overstraeten und Michel Rose, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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