Südzucker kürzt Dividende drastisch – Mehr Gewinn als erwartet

München (Reuters) – Europas größter Zuckerkonzern Südzucker streicht die Dividende nach einem Gewinneinbruch zusammen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Februar) sollten 20 Cent je Aktie ausgeschüttet werden, teilte Südzucker in Mannheim mit. Vor einem Jahr waren es noch 90 Cent. Der Aufsichtsrat will darüber Mitte Mai entscheiden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach 2024/25 um 37 Prozent auf 715 Millionen Euro ein, lag damit aber deutlich über den noch im Februar anvisierten 600 bis 650 Millionen Euro.

Das operative Ergebnis ging sogar um fast zwei Drittel auf 340 (2023/24: 947) Millionen Euro zurück, fiel aber ebenfalls besser aus als gedacht. Der Konzernumsatz schrumpfte wie erwartet auf rund 9,7 (10,3) Milliarden Euro.

Die Südzucker-Aktie fiel am Mittwoch vorbörslich um drei Prozent. Die Dividendenkürzung sei erwartet worden, sagte ein Händler. Einige Anleger fragten sich aber, warum Südzucker die Prognose nicht nach oben geschraubt habe.

Seit Oktober 2024 waren die EU-Zuckerpreise stark gesunken und hatten bei Südzucker auf die Gewinne gedrückt. Auch für das neue Geschäftsjahr erwartet Südzucker keine durchgreifende Erholung. Trotz anziehender Preise werde der Umsatz noch einmal “moderat” zurückgehen, das Ebitda werde mit 525 bis 675 Millionen Euro unter Vorjahr liegen. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Zuckerpreise der Europäischen Union (EU) für das im Oktober 2025 beginnende Zuckerwirtschaftsjahr deutlich verbessern. Doch der Krieg im Zucker- und Getreide-Exportland Ukraine sorgt weiterhin für starke Schwankungen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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