Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung sieht keinen Hinweis, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich an Zusagen für eine Waffenruhe für Energieanlagen hält.
“Den Ankündigungen sind bislang keine Taten gefolgt”, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. “Was wir … in der Nacht beobachtet haben, ist, dass von einer Waffenruhe im Augenblick noch nicht die Rede sein kann”, fügte er hinzu. Es gebe Informationen aus der Ukraine, dass weiterhin auch Einrichtungen der Energieinfrastruktur beschossen worden seien. Deshalb müsse man abwarten, was in dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wirklich verabredet worden sei. Bundeskanzler Olaf Scholz habe wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron darauf hingewiesen, dass man schnell zu einer umfassenden Waffenruhe für das gesamte ukrainische Staatsgebiet kommen müsse.
Russland und die Ukraine warfen sich am Mittwoch gegenseitig Angriffe auf die Infrastruktur vor. Der russische Präsident Putin hatte sich am Dienstag in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump bereiterklärt, die Angriffe auf ukrainische Energieanlagen vorübergehend einzustellen. Den US-Vorschlag für eine vollständige 30-tägige Waffenruhe, den der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits akzeptiert hatte, lehnte Putin hingegen ab und stellte dafür Bedingungen.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)