Südkoreas neuer Präsident hält Tür für Dialog mit Nordkorea offen

Seoul (Reuters) – Südkoreas neuer Präsident Yoon Suk Yeol hat Nordkorea Dialogbereitschaft zugesichert und dem Land im Falle seines Verzichts auf Atomwaffen einen kühnen Wirtschaftplan in Aussicht gestellt.

“Während Nordkoreas Atomwaffenprogramme nicht nur unsere Sicherheit und die Nordostasiens bedrohen, wird die Tür zum Dialog offen bleiben, damit wir diese Bedrohung friedlich lösen können”, sagte Yoon am Dienstag in seiner Antrittsrede nach der Vereidigung. “Wenn Nordkorea wirklich einen Prozess zur vollständigen Denuklearisierung einleitet, sind wir bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um einen kühnen Plan vorzulegen, der die Wirtschaft Nordkoreas erheblich stärken und die Lebensqualität seiner Bevölkerung verbessern wird.”

Der 61-jährige Yoon, ein früherer Generalstaatsanwalt, hatte im März knapp die Präsidentenwahl gewonnen. Er steht vor schwierigen Aufgaben. So lasten die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Asiens viertgrößter Volkswirtschaft, und das internationale isolierte Nordkorea hat Ambitionen als Atommacht. Yoon hatte angedeutet, er werde einen härteren Kurs gegenüber Nordkorea einschlagen, und mit einem Präventivschlag gedroht, sollte es Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff Nordkoreas geben. In seiner Antrittsrede stellte er aber seine Bereitschaft in den Mittelpunkt, die festgefahrenen Gespräche mit Nordkorea über eine Denuklearisierung wieder aufzunehmen.

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