EU ermittelt gegen Google wegen Verstößen gegen Kartellrecht

Brüssel (Reuters) – Wegen Verstößen gegen europäische Gesetze in zwei Fällen hat die Europäische Union (EU) ein formelles Verfahren gegen Google eingeleitet.

Vorläufige Untersuchungen hätten ergeben, dass die Alphabet-Tochter es Software-Drittanbietern schwer mache, Nutzer auf andere Vertriebswege als den App Store des Konzerns hinzuweisen, teilte die Kartellbehörde am Mittwoch mit. Außerdem bevorzuge Google in der Internet-Suche eigene Shopping- oder Buchungsdienste.

Damit verstößt das US-Unternehmen nach Einschätzung der Behörden gegen den Digital Markets Act (DMA). Sollte es für schuldig befunden werden, drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes. Im vergangenen Jahrzehnt musste Google bereits mehr als acht Milliarden Euro an Bußgeldern für verschiedene Vergehen zahlen.

Darüber hinaus verdonnerte die EU am Mittwoch Apple dazu, sein Software-Ökosystem für Drittanbieter zu öffnen. Die Behörden machten dem iPhone-Anbieter dabei genaue Vorgaben über die Art der Veränderungen sowie den Zeitrahmen für deren Umsetzung. Die Grundlage für dieses Verfahren ist ebenfalls der DMA. Apple verurteilte die Anordnung als Innovationshemmnis und als schädlich für die Verbraucher.

(Bericht von Foo Yun Chee; geschrieben von Hakan Ersen.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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