Wien/Berlin (Reuters) – Trotz der zuletzt verstärkten Handelsspannungen sieht Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann derzeit keinen Bedarf für eine Zinssenkung der EZB.
Für ihn gebe es momentan keinen Grund, von seiner bisherigen Position abzurücken, sagte er am Dienstag in Wien auf einer Pressekonferenz des Internationalen Währungsfonds und der Oesterreichischen Nationalbank. Grundsätzlich sei er zwar bereit, abzuwarten und zu einer anderen Ansicht zu kommen: “Doch nach allem, was ich gesehen habe, sehe ich derzeit keinen Grund, warum ich meine Meinung ändern sollte.” Holzmann hat Anfang des Monats bereits signalisiert, dass er eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht für erforderlich hält.
Denn die Leitzinsen bremsen seiner Ansicht nach das Wirtschaftswachstum im Euroraum nicht mehr und die Inflation ebbe erwartungsgemäß ab. Der österreichische Notenbankchef hatte auf der EZB-Ratssitzung im März als einziges Mitglied des Gremiums die Entscheidung zur Zinssenkung nicht mitgetragen. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 17. April an. Am Finanzmarkt wird die Wahrscheinlichkeit als hoch eingeschätzt, dass die Währungshüter den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte nach unten setzen werden.
(Bericht von Francois Murphy, Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)