Beirut/Jerusalem (Reuters) – Ein hochrangiger Vertreter der libanesischen Hisbollah-Miliz hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters die Bereitschaft der Gruppe zur Entwaffnung unter bestimmten Bedingungen erklärt.
“Die Hisbollah ist bereit, über ihre Waffen zu sprechen, wenn Israel sich von den fünf besetzten Positionen zurückzieht und seine Aggressionen gegen die Libanesen einstellt”, sagte er am Dienstagabend gegenüber Reuters. Unter diesen Umständen sei die Miliz zu Gesprächen mit dem libanesischen Präsidenten bereit, fügte er hinzu. Das Medienbüro der Hisbollah reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Das libanesische Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab.
Der von den USA unterstützte libanesische Präsident Joseph Aoun, der bei seinem Amtsantritt im Januar geschworen hatte, ein staatliches Monopol für die Waffenkontrolle einzuführen, will nach Angaben von drei libanesischen Politikern bald Gespräche mit der Hisbollah über deren Waffenarsenal aufnehmen. Die Diskussion über die Abrüstung hatte sich intensiviert, seit das Kräfteverhältnis durch den Krieg mit Israel im vergangenen Jahr und den Sturz des syrischen Hisbollah-Verbündeten, des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad, ins Wanken geraten war.
(Bericht von Laila Bassam, Tom Perry, Maya Gebeily und James Mackenzie, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)