Kettensäge in deutschen Wäldern auf dem Rückzug: 2024 wurde weniger abgeholzt

Berlin (Reuters) – In den deutschen Wäldern ist voriges Jahr deutlich weniger abgeholzt worden.

Insgesamt waren es 61,2 Millionen Kubikmeter Holz und damit 13,3 Prozent weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte. Dies lag vor allem daran, dass weniger Holz wegen Waldschäden eingeschlagen werden musste. Die Menge dieses sogenannten Schadholzes verringerte sich zum Vorjahr um 29,4 Prozent auf 27,3 Millionen Kubikmeter. “Nach dem Rekordjahr 2020, als mit 60,1 Millionen Kubikmetern das größte Schadholzaufkommen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990 verzeichnet worden war, ging der Schadholzeinschlag damit zum vierten Mal in Folge zurück”, erklärten die Statistiker.

Im Jahr 2024 waren insgesamt 44,7 Prozent des Holzeinschlags auf Waldschäden zurückzuführen. Damit lag dieser Anteil erstmals seit 2018 unter 50 Prozent. Im Rekordjahr 2020 waren es knapp drei Viertel.

Der Großteil des eingeschlagenen Holzes findet als sogenanntes Stammholz Verwendung in der Säge- und Furnierindustrie, etwa als Paletten- oder Parkettholz. Im Jahr 2024 wurden 33,3 Millionen Kubikmeter und damit 54,3 Prozent der angefallenen Holzmenge mit dem Verwertungsziel Stammholz eingeschlagen. Zum ersten Mal seit Beginn der Zeitreihe 2006 wurde mit 12,5 Millionen Kubikmetern mehr Energieholz als Industrieholz (12,2 Millionen Kubikmeter) eingeschlagen. Letzteres ist zur Verwendung in der Holzwerkstoffindustrie beziehungsweise Papier- und Zellstoffindustrie vorgesehen. Mit 20,5 Prozent lag der Einschlag für die geplante Verwertung als Energieholz erstmals seit 2014 über einem Anteil von 20 Prozent.

(Bericht von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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