Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sinkt wieder

Berlin (Reuters) – Rückschlag für den Wohnungsbau in Deutschland: Die Zahl der Baugenehmigungen sank im Februar nach zuvor zwei kräftigen Anstiegen in Folge.

Sie fiel um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 17.900 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Januar/Februar zusammen wuchsen die Bauzusagen wegen des starken Jahresauftakts aber dennoch, und zwar um 2,1 Prozent auf 35.900 Wohnungen.

Die Experten der Deutschen Bank rechnen mit neuen Impulsen für den Wohnungsbau durch den Koalitionsvertrag von Union und SPD. Diese dürften im laufenden Jahr noch bescheiden ausfallen: Die Prognose für die Zahl der fertiggestellten Wohnungen werde um 5000 auf 250.000 angehoben, heißt es in der Analyse von Deutsche Bank Research. 2026 und 2027 soll es dann zu kräftigeren Steigerungen auf 270.000 und 290.000 Einheiten kommen.

“Der neue Koalitionsvertrag priorisiert zur Bekämpfung des Wohnungsmangels und weiterer Mietsteigerungen den Neubau”, schreibt Immobilienexperte Jochen Möbert von Deutsche Bank Research. “Viele Maßnahmen sind genannt, die das Angebot an Wohnraum insbesondere in den Ballungsgebieten ausweiten dürften.” Dem Koalitionsvertrag zufolge soll das Baugesetzbuch in zwei Schritten novelliert werden. In den ersten 100 Tagen ist ein Gesetzentwurf zur Einführung eines sogenannten Wohnungsbau-Turbos geplant. In einem zweiten Schritt ist eine grundlegende Reform zur Beschleunigung des Baus vorgesehen.

Im Januar/Februar stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser deutlich: Hier gab es ein Plus von 12,4 Prozent auf 6800, wie das Statistikamt herausfand. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl dagegen um 14,5 Prozent auf 1900. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, wurde ein Rückgang von 1,3 Prozent auf 18.500 Wohnungen gemeldet.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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