Novartis und Sanofi wollen höhere Arzneimittelpreise in Europa

Zürich (Reuters) – Die Pharmakonzerne Novartis und Sanofi fordern höhere Arzneimittelpreise in Europa.

Zwar seien einige der wichtigsten Biopharmaunternehmen der Welt in Europa ansässig, doch diese Position sei in Gefahr, hieß es in einem am Mittwoch in der “Financial Times” veröffentlichten offenen Brief von Novartis-Chef Vas Narasimhan und Sanofi-CEO Paul Hudson. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Anbieter schwinde, zusätzlich verringere die Zollunsicherheit die Anreize für Investitionen in der EU weiter. “In der neuen Weltlage kann das europäische Pharmamodell, in Europa zu produzieren und in die USA zu exportieren, nicht fortbestehen.”

Die europäischen Preiskontrollen und Sparmaßnahmen verringerten die Attraktivität des Marktes. Die Preise bei der Markteinführung würden unterdrückt, das Wachstum patentierter Arzneimittel werde begrenzt und die Preise würden gesenkt, wenn neue Anwendungen gefunden würden. “Die USA und China haben Wege gefunden, Anreize für Innovationen zu schaffen, während Europa sie bestraft.”

Die Firmenlenker forderten, dass die EU einen europaweiten Listenpreis einführen solle, der dem Wert der Arznei gerecht werde und innerhalb der Spanne der US-Nettopreise liege. Zudem sollte die EU ein europaweites Ausgabenziel für innovative Arzneimittel und Impfstoffe festlegen. Und schließlich verlangten Narasimhan und Hudson, dass die einzelnen Länder aufhörten, das Wachstum des Biopharmamarktes künstlich zu begrenzen und die Preise für neue Indikationen zu senken. “Europa verfügt über führende Universitäten, Talente und Krankenhäuser. Mit Deregulierung und einem attraktiven Markt für Innovationen kann es erfolgreich sein.”

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL3M08X-VIEWIMAGE