Rüstungskonzern Thales prüft Preiserhöhungen wegen Zöllen

Frankfurt (Reuters) – Der französische Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern Thales profitiert von der Nachfrage im Verteidigungsgeschäft und prüft Preiserhöhungen, um die Auswirkungen der gestiegenen Zölle abzufedern.

Bisher gebe es keine negativen Auswirkungen des Handelsstreits, sagte Finanzvorstand Pascal Bouchiat am Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen. “Unsere Gruppe ist relativ geschützt, da der Verteidigungsbereich nicht von den Zöllen betroffen ist und wir relativ wenig Warenverkehr zwischen den USA und dem Rest der Gruppe haben”, sagte er. Der teilweise in Staatsbesitz befindliche Konzern prüfe jedoch Möglichkeiten, um den Rest seines Geschäfts abzufedern, darunter “Kundenzuschläge” – ein Hinweis auf Preiserhöhungen.

Im ersten Quartal 2025 erzielte Thales einen Umsatz von 4,96 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 9,9 Prozent auf vergleichbarer Basis entspricht. Die Neuaufträge fielen um 27 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro und damit stärker als erwartet. Besonders im Verteidigungsbereich, der etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes ausmacht, blieben sie hinter den Prognosen der Analysten zurück. Diese hatten hier im Schnitt mit 4,86 Milliarden Euro gerechnet. Allerdings hatte das Unternehmen im Vorjahresquartal Großaufträge verbucht, darunter eine Bestellung aus Indonesien für französische Rafale-Kampfflugzeuge, für die Thales Radaranlagen baut.

Die Jahresprognose bekräftigte der Konzern, dessen Portfolio von Kampfflugzeug-Radaren bis zu Bildschirmen in Flugzeugsitzen reicht. Demnach erwartet Thales für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis zwischen fünf und sieben Prozent. Die bereinigte operative Marge soll zwischen 12,2 und 12,4 Prozent liegen. Im ersten Quartal veröffentlicht das Unternehmen keine Gewinnzahlen.

(Bericht von Tim Hepher, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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