München (Reuters) – Der tschechische ProSiebenSat.1-Großaktionär PPF fährt der italienischen MFE bei deren Übernahmeversuch in die Parade und bietet den Aktionären des bayerischen Fernsehkonzerns mehr.
Die von den Erben des Milliardärs Petr Kellner beherrschte PPF Group kündigte am Montag ein konkurrierendes Kaufangebot über 7,00 Euro je ProSiebenSat.1-Aktie an, mit dem sie ihre Beteiligung zunächst auf bis zu 29,99 Prozent schrauben will. Die Tschechen stellten sich hinter die Strategie des ProSiebenSat.1-Vorstands um Bert Habets, der die Offerte im Gegenzug begrüßte. PPF sei ein langfristig orientierter Aktionär.
PPF hält bisher direkt knapp 13 Prozent an dem Medien-Unternehmen aus Unterföhring bei München (Pro7, Sat.1, Kabel 1). Einschließlich Derivaten sind es knapp 15 Prozent. Am Freitag hatten ProSiebenSat.1 mit 5,965 Euro geschlossen.
Das Angebot von PPF sei “ausschließlich in bar zahlbare, bessere Alternative” zu dem Angebot der Berlusconi-Holding MFE-Mediaforeurope, betonte ProSiebenSat.1 in einer Mitteilung. Dieses läuft seit der vergangenen Woche. MFE bietet den ProSiebenSat.1-Aktionären 4,48 Euro in bar und 0,4 A-Aktien des eigenen Unternehmens. MFE hält knapp über 30 Prozent an ProSiebenSat.1 und will mit dem Angebot eine teurere Pflichtofferte vermeiden, erwartet aber nicht, damit auf eine Mehrheit der Anteile zu kommen.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)