Waldbrände in Kalifornien kosten Münchener Rück 1,1 Mrd Euro

München (Reuters) – Die verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles belasten die großen deutschen Rückversicherer beträchtlich.

Die Münchener Rück, der größte Rückversicherer der Welt, bezifferte den Gesamtschaden am Dienstag auf rund 1,1 Milliarden Euro, wovon 800 Millionen auf die Rückversicherungs-Sparte entfallen. Die Hannover Rück als Nummer drei der Branche kosten die Waldbrände in Kalifornien 631 Millionen Euro. Trotzdem bröckeln bei den Verhandlungen mit den Erstversicherern nach Jahren wieder die Preise. Die Münchener Rück sprach von einem Preisrückgang bei der Erneuerungsrunde im April von durchschnittlich 2,5 Prozent, die Hannover Rück musste einen Rückgang von 2,4 Prozent hinnehmen. Dennoch zeichneten beide Rückversicherer deutlich mehr Geschäft.

Bei der Münchener Rück halbierte sich der Nettogewinn im ersten Quartal wegen der Großschäden fast auf 1,09 (Vorjahr: 2,12) Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 1,11 Milliarden gerechnet. Trotzdem hält der Münchner Konzern an seiner Erwartung fest, dass der Gewinn 2025 auf rund sechs Milliarden Euro steigt – “nicht zuletzt dank weiterhin guter Marktbedingungen und der hohen Qualität unseres Portfolios”, wie Finanzvorstand Christoph Jurecka sagte.

Bei der Erneuerungsrunde im April, bei der es vor allem um Geschäft in Asien und Amerika ging, zeichnete die Münchener Rück 6,1 Prozent mehr Geschäft. “Für die nächste Erneuerungsrunde im Juli erwartet Munich Re trotz zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld”, hieß es in der Mitteilung. Die Hannover Rück erhöhte das gezeichnete Vertragsvolumen sogar um 10,4 Prozent. Das Preisniveau sei weiter attraktiv.

Die Hannover Rück verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinnrückgang um 14 Prozent auf 480 Millionen Euro, das Unternehmen rechnet aber für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Anstieg auf 2,4 Milliarden Euro. “Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind ein weiteres Beispiel dafür, wie der Klimawandel Risiken für extreme Wetterereignisse begünstigt”, sagte der neue Hannover-Rück-Chef Clemens Jungsthöfel. Die Kosten dafür sprengten das Budget für Großschäden deutlich. “Gleichzeitig hat sich unser zugrunde liegendes Geschäft weiter positiv entwickelt, sodass wir zuversichtlich sind, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.”

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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