Berlin (Reuters) – Unter den im Westjordanland am Mittwoch von Israel beschossenen Diplomaten war auch ein Deutscher.
“In der Nähe von Dschenin im Westjordanland wurden heute durch die israelische Armee Schüsse in Richtung einer angemeldeten diplomatischen Delegation abgegeben, darunter auch ein deutscher Diplomat sowie ein Fahrer aus dem Vertretungsbüro Ramallah”, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit. “Diesen unprovozierten Beschuss verurteilt das Auswärtige Amt scharf. Wir können von Glück reden, dass nichts Schlimmeres passiert ist.”
Die israelische Regierung müsse umgehend die Umstände aufklären und die Unverletzlichkeit von Diplomatinnen und Diplomaten respektieren, hieß es zudem. Das werde Außenminister Johann Wadephul auch gegenüber seinem israelischen Amtskollegen zum Ausdruck bringen. Nach dem Vorfall habe er mit den betroffenen Kollegen vor Ort telefoniert.
Die Gruppe sei im Rahmen ihrer diplomatischen Tätigkeit und in Koordinierung mit der Palästinensischen Behörde und der israelischen Armee im Westjordanland gewesen. “Die unabhängige Beobachterrolle der Diplomatinnen und Diplomaten vor Ort ist unverzichtbar und stellt in keinster Weise eine Bedrohung für israelische Sicherheitsinteressen dar”, so das Auswärtige Amt.
(Bericht von Ralf Bode, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)