Panama-Stadt (Reuters) – Der US-Bananenkonzern Chiquita setzt nach Streiks tausende Arbeiter vor die Tür.
“Das Unternehmen hat die Entlassung aller Tagesarbeiter veranlasst”, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Grund sei eine “ungerechtfertigte Arbeitsniederlegung” auf seinen Bananenplantagen, die Ende April in der Provinz Bocas del Toro im Westen des mittelamerikanischen Landes begonnen hatte. Die Verluste durch den 24-tägigen Streik belaufen sich den Angaben zufolge auf mindestens 75 Millionen Dollar. Von den Entlassungen sind nach Angaben eines Insiders aus dem Umfeld des Konzerns etwa 5000 der landesweit insgesamt 6500 Arbeiter betroffen.
Die Bananenarbeiter haben sich den landesweiten Protesten angeschlossen, die sich unter anderem gegen eine Rentenreform richten. Panamas Präsident Jose Raul Mulino stellte sich hinter den Großkonzern und sagte, seine Regierung wolle den Bananensektor stärker regulieren. “Das Unternehmen muss entsprechend handeln und so viele Mitarbeiter entlassen, wie zur Rettung des Unternehmens notwendig sind.” Keine andere Branche schaffe vor Ort so viele Arbeitsplätze. “Der Streik ist illegal”, fügte Mulino hinzu. Der nächste Schritt gemäß Arbeitsgesetzbuch sei die Entlassung aus wichtigem Grund. Denn dies sei ein faktischer Streik, kein legitimer Streik.
(Bericht von Elida Moreno, geschrieben von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)