Macron: Brexit ein Grund für illegale Migration nach Großbritannien

London (Reuters) – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Austritt Großbritanniens aus der EU für den Anstieg der illegalen Migration über den Ärmelkanal mitverantwortlich gemacht.

Dem britischen Volk sei eine Lüge verkauft worden, sagte Macron am Donnerstag bei einem Staatsbesuch in Großbritannien. Das Problem sei nicht Europa gewesen, sondern durch den Brexit sei ein rechtliches Vakuum entstanden, das die Überfahrten erst fördere. “Und das ist damit das genaue Gegenteil von dem, was der Brexit in Aussicht gestellt und versprochen hat.” Zuvor hatten Macron und der britische Premierminister Keir Starmer ein Pilotprogramm zur Rückführung von Migranten angekündigt, die in kleinen Booten ankommen.

Offiziellen britischen Daten zufolge sind in diesem Jahr bisher fast 20.000 Asylsuchende in kleinen Booten in Großbritannien angekommen. Dies ist ein Rekordwert für die ersten sechs Monate eines Jahres. Das von Starmer und Macron vereinbarte Programm sieht vor, dass Großbritannien irregulär eingereiste Migranten nach Frankreich zurückschickt. Im Gegenzug nimmt es eine gleiche Anzahl von Asylbewerbern mit familiären Bindungen nach Großbritannien auf. Großbritannien war 2020 aus der EU ausgetreten.

(Bericht von Elizabeth Piper, Elizabeth Pineau und Andrew MacAskill; Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Christian Rüttger.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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