Neu-Delhi/Frankfurt (Reuters) – Die Lufthansa und einige andere Airlines haben nach den ersten Erkenntnissen zu den Ursachen des Absturzes einer Boeing 787 in Indien ihre Flugzeuge gleichen Typs überprüft.
“Es gibt keinen Befund, es ist alles in Ordnung”, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Dienstag. Die 787-Flotten von Lufthansa und Austrian Airlines seien hinsichtlich der Schalter für Treibstoffzufuhr jetzt erneut geprüft worden, nachdem dies schon auf eine Empfehlung der US-Luftsicherheitsbehörde FAA von 2018 hin geschehen sei. Auch damals ergab die Zustandskontrolle grünes Licht, erklärte die Lufthansa.
Mitte Juni war im indischen Ahmedabad eine Boeing 787 der Fluggesellschaft Air India kurz nach dem Start in ein Wohngebiet gestürzt, dabei kamen 260 Menschen ums Leben. Der vorläufige Bericht der indischen Sicherheitsbehörde AAIB ergab, dass die Schalter für die Treibstoffzufuhr binnen einer Sekunde beide umgelegt worden waren. Später wurden sie an der Absturzstelle in wieder eingeschaltetem Status gefunden. Wie es dazu kam, ist weiterhin unklar.
Nach Südkorea wies auch Indien Airlines an, die Schalter und deren automatische Sperre zu überprüfen. Indien ordnete das neben der 787 auch für das Mittelstreckenmodell 737 an. Denn 2018 hatte es eine unverbindliche Empfehlung der US-Flugsicherheitsbehörde FAA gegeben, die Sperrfunktion bei mehreren Boeing-Modellen daraufhin zu überprüfen, ob sie versehentlich bewegt werden könnte. Air India nahm sich jetzt alle 787-Maschinen vor, bislang ohne einen Fehler zu finden. Vor sieben Jahren gab es dem AAIB-Bericht zufolge keine Untersuchung.
Die australische Gesellschaft Qantas und die japanische ANA teilten mit, die Schalter seit 2018 überprüft zu haben. Singapore Airlines erklärte, ihre 787-Flotte sowie die der Billigflug-Tochter Scoot seien nach den jüngsten Erkenntnissen vorsorglich untersucht worden, es funktioniere alles ordnungsgemäß.
(Bericht von Abhijith Ganapavaram, Lisa Barrington, Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)