London (Reuters) – Der britische Rüstungskonzern BAE Systems hat angesichts weltweit steigender Verteidigungsausgaben und eines wachsenden Halbjahresgewinns seinen Ausblick für das operative Ergebnis angehoben.
Das Management erwarte nun einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebit) um neun bis elf Prozent, teilte BAE am Mittwoch mit. Zuvor hatte der Konzern ein Ergebniswachstum von acht bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Die Aktien gaben jedoch um 2,8 Prozent nach. Analysten von Jefferies erklärten, der unveränderte Ausblick für das Ergebnis je Aktie könne Anleger enttäuschen. BAE erwartet hier nach wie vor einen Anstieg von acht bis zehn Prozent.
Im ersten Halbjahr kletterte der Gewinn um 13 Prozent auf 1,55 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro) und übertraf damit Erwartungen von Branchenexperten. “Die Breite und Tiefe unseres Portfolios bei Produkten und Regionen sowie unsere bewährte Leistungsbilanz stärken unsere Zuversicht in die positive Dynamik unseres Geschäfts”, erklärte BAE-Chef Charles Woodburn. Im ersten Halbjahr begann BAE nach eigenen Angaben mit dem Bau eines neuen U-Boots der Dreadnought-Klasse für Großbritannien. Zudem sei das GCAP-Projekt zur Entwicklung eines neuen Kampfjets mit Italien und Japan deutlich vorangekommen.
Die Zunahme von Kriegen und die angespannte globale Sicherheitslage veranlassen viele Staaten zu höheren Verteidigungsausgaben. Der Auftragsbestand von BAE steigt seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022. Zudem hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump, Europa müsse seine Verteidigung stärker selbst in die Hand nehmen, die meisten Nato-Staaten zu einer Aufstockung ihrer Militärbudgets veranlasst. Der BAE-Aktienkurs ist im bisherigen Jahresverlauf um 60 Prozent gestiegen.
(Bericht von Sarah Young; geschrieben von Jörn Poltz, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)