OMV-Chef Stern: “Chemie-Geschäft bleibt herausfordernd”

Wien (Reuters) – Der Wiener Energiekonzern OMV rechnet vorerst nicht mit einer Erholung des global schwächelnden Chemiegeschäfts.

“Wir werden weiterhin ein herausforderndes Marktumfeld sehen”, sagte Vorstandschef Alfred Stern am Donnerstag. Das Umfeld für das stark von Konjunkturzyklen abhängige Geschäft sei bereits seit Längerem schwierig. Als Gründe nannte der Manager hohe neue Kapazitäten in China, Zurückhaltung wegen der US-Zolldiskussionen und ein schwächeres Nachfragewachstum.

Gleichzeitig gebe es jedoch erste Anzeichen für eine Marktbereinigung. “Bis Ende des Jahres werden wahrscheinlich so an die dreieinhalb bis vier Millionen Tonnen Ethylen aus dem Markt genommen werden”, sagte Stern mit Blick auf Europa. Zudem stehe China unter Druck, ältere Anlagen zu schließen. Die OMV selbst hatte im zweiten Quartal in ihrer Chemiesparte operativ zugelegt, was der Konzern auf einen höheren Beitrag der Petrochemietochter Borealis sowie auf bessere Margen und gestiegene Verkaufsmengen zurückführte.

Vor diesem Hintergrund verteidigte Stern die geplante Fusion der Petrochemieunternehmen Borealis und Borouge. “Das ist genau das, was in der Chemieindustrie passieren muss: eine Konsolidierung”, betonte der OMV-Chef. Mit dem Zusammenschluss, der auch die kanadische Nova Chemicals umfasst, werde das Chemie-Segment “von der Regionalliga in die globale Champions League geschossen”. Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Quartal 2026 geplant.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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