Berlin (Reuters) – Die Bundeswehr hat mit dem Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen begonnen.
Bei den ersten beiden Flügen am Freitag warfen Transportflugzeuge der Luftwaffe 34 Paletten mit insgesamt knapp 14 Tonnen Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern über der Krisenregion ab, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Zudem stellt Deutschland dem Welternährungsprogramm (WFP) weitere fünf Millionen Euro für die Hilfe in dem Küstengebiet zur Verfügung. Darüber hinaus finanziert die Bundesregierung ein Feldkrankenhaus der Malteser, das die medizinische Grundversorgung in Gaza-Stadt sicherstellen soll.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenminister Johann Wadephul (CDU) betonten jedoch, dass die Flüge die Not nur lindern könnten. Im Gazastreifen gehe es für viele Menschen ums nackte Überleben, sagte Pistorius. Er erwarte, dass Israel die umfassende humanitäre Versorgung der Menschen sicherstelle. Wadephul sagte, die Abwürfe seien ein zusätzlicher Weg, um Hilfe zu den Notleidenden zu bekommen. “Klar bleibt: Nur über den Landweg können Hilfsgüter die Menschen in ausreichender Menge erreichen.” Die Bundesregierung fordere Israel daher dringend auf, den Vereinten Nationen und internationalen Hilfsorganisationen sicheren Zugang zu gewähren.
Die Wiederaufnahme der deutschen Hilfsflüge folgt auch einer Bitte des jordanischen Königs Abdullah II. an die internationale Gemeinschaft. Die Aktion wird von Jordanien aus koordiniert. Die Bundeswehr setzt dafür zwei Transportflugzeuge vom Typ A400M ein. Bereits im März 2024 hatte sich die Luftwaffe an einer ähnlichen Luftbrücke beteiligt. Die Flüge wurden damals eingestellt, nachdem leistungsfähigere Transportwege über den Landweg wieder zur Verfügung standen.
(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)