Thyssenkrupp-Chef wirbt um Zustimmung für Marine-Börsengang

Düsseldorf (Reuters) – Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez hat wenige Tage vor der außerordentlichen Hauptversammlung für den Börsengang der Marine-Sparte geworben.

Der Auftragsbestand von TKMS sei seit Ende des letzten Geschäftsjahres um mehr als 50 Prozent gewachsen – auf aktuell mehr als 18 Milliarden Euro, sagte der Manager in dem am Montag vorab veröffentlichten Redetext für die außerordentliche Hauptversammlung am 8. August. Die Projekte lieferten über Jahre hinweg verlässliche Zahlungsströme. “Für Sie als Investoren bedeutet das: Kontinuität, Transparenz und ein hohes Maß an Planungssicherheit.” Das Unternehmen verfüge über ein starkes Fundament für weiteres profitables Wachstum.

Auf der virtuellen Versammlung soll der Weg für einen Börsengang des Geschäfts mit U-Booten und Kriegsschiffen freigemacht werden. Thyssenkrupp will an seine Aktionäre einen Minderheitsanteil an einer neuen Holdinggesellschaft von TKMS abspalten. Diese soll an der Börse notiert werden. Die Aktionäre des Konzerns halten zunächst 49 Prozent daran und die Thyssenkrupp AG 51 Prozent.

STEHEN IM INTENSIVEN AUSTAUSCH MIT STAATLICHEN STELLEN

Ein Einstieg des Bundes ist derzeit nicht in Sicht. Die IG Metall hat sich dafür ausgesprochen, den Bund als Ankeraktionär ins Boot zu holen. Der Vorstand habe die Pläne zur Verselbstständigung und strategischen Neuaufstellung von TKMS der Bundesregierung ausführlich erläutert, sagte Aufsichtsrats-Chef Siegfried Russwurm laut Redetext. Das Vorhaben werde von der Bundesregierung mitgetragen. “Natürlich sind sich Vorstand und Aufsichtsrat über die sicherheitspolitische Bedeutung von TKMS im Klaren und standen deshalb zu diesem Thema auch im intensiven Austausch mit den zuständigen staatlichen Stellen.” TKMS beschäftigt an den Standorten Kiel, Wismar und im brasilianischen Itajai insgesamt rund 8000 Mitarbeiter.

(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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