Gerresheimer will Formglas-Sparte verkaufen – Anleger greifen zu

Düsseldorf (Reuters) – Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer macht mit seiner Konzentration auf die Pharma- und Biotech-Branche ernst.

Der Vorstand habe entschieden, die Formglas-Sparte (Moulded Glass) mit fast einem Drittel des Konzernumsatzes zu verkaufen, teilte der Düsseldorfer Konzern mit. Das Vorhaben ließ die Anleger am Dienstag zugreifen: Vorbörslich legte der Kurs des im Nebenwerteindex notierten MDax-Wertes um 6,6 Prozent zu.

Nach der Übernahme des Wettbewerbers Bormioli Pharma im vergangenen Jahr hatte Gerresheimer den neuen Bereich Moulded Glass mit acht Produktionsstätten in fünf Ländern geschaffen. Das kombinierte Geschäft der beiden Konzerne, das die Pharma-, Kosmetik- sowie Lebensmittel- und Getränkeindustrie beliefert, erwirtschaftete 2024 pro forma einen Umsatz von rund 735 Millionen Euro. Gerresheimer setzte zusammen mit Bormioli im Vorjahr 2,4 Milliarden Euro um.

2024 hatte Gerresheimer eine strategische Überprüfung des Moulded-Glass-Geschäfts angekündigt, um Optionen für Wachstumsaussichten und Wettbewerbsfähigkeit der Sparte auszuloten. Die geplante Veräußerung ist Teil der umfassenden Transformation des Unternehmens zu einem reinen System- und Lösungsanbieter für die Pharma- und Biotech-Branche, mit einem spezialisierten Portfolio von Primärverpackungen und Verabreichungssystemen für Medikamente.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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