Thyssen-Chef schließt Staatsbeteiligung an TKMS nicht aus

Düsseldorf (Reuters) – Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez hat keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen einen Einstieg des Staates bei der Marinetochter TKMS, die er im Oktober an die Börse bringen will.

“Ich möchte das für die Zukunft nicht ausschließen”, sagte der Konzernchef dem Nachrichtenmagazin “Focus”. “Im Moment ist es jedoch nicht geplant”, fügte er hinzu. “Sicher ist: Wir wollen als Thyssenkrupp AG das neue Unternehmen TKMS langfristig mehrheitlich führen”, unterstrich Lopez.

Die Gewerkschaft IG Metall hatte sich immer wieder für einen Einstieg des Bundes bei dem Unternehmen ausgesprochen, das auf den Bau von U-Booten und Kriegsschiffen spezialisiert ist. “Nur so können wir auf Augenhöhe mit europäischen Wettbewerbern, bei denen überall der Staat beteiligt ist, mithalten”, hatte zuletzt eine Vertreterin der Gewerkschaft gesagt. Der Bund solle sich noch vor dem Börsengang als Ankeraktionär mit 25,1 Prozent an TKMS beteiligen.

Thyssenkrupp will nach dem für Oktober angepeilten Börsengang von TKMS 51 Prozent an dem Unternehmen halten. TKMS beschäftigt an den Standorten Kiel, Wismar und im brasilianischen Itajai insgesamt rund 8000 Mitarbeiter. Der Bund hat sich aus Sicherheitsgründen bereits Mitspracherechte bei TKMS gesichert. Er entsendet einen Vertreter in den Aufsichtsrat und hat etwa bei Verkäufen ab 25 Prozent der TKMS-Anteile ein Veto-Recht.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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