Ungarn: Öllieferungen aus Russland durch ukrainischen Angriff unterbrochen

Budapest/Kiew (Reuters) – Die russischen Öllieferungen nach Ungarn sind Angaben aus Budapest zufolge nach einem ukrainischen Angriff auf eine Transformatorstation der Druschba-Pipeline erneut unterbrochen worden.

Er habe mit dem russischen Vize-Energieminister Pawel Sorokin darüber gesprochen, teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Montag auf Facebook mit. Dieser habe ihm gesagt, dass Experten an der Wiederherstellung der Station arbeiteten. Es sei jedoch unklar, wann die Lieferungen wieder aufgenommen werden könnten. Details zum Ort oder Zeitpunkt des Angriffs nannte er nicht. Erst in der vergangenen Woche waren die russischen Öllieferungen nach Ungarn vorübergehend unterbrochen worden, nachdem das ukrainische Militär nach eigenen Angaben mit einem Drohnenangriff die Ölpumpstation Unetscha in der russischen Region Brjansk getroffen hatte.

“Dieser jüngste Schlag gegen unsere Energiesicherheit ist empörend und inakzeptabel”, schrieb Szijjarto. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, Ungarn solle seine Beschwerden an Moskau richten, nicht an Kiew. Dabei bestätigte oder dementierte er die ungarischen Vorwürfe, die Ukraine habe die russische Ölpipeline angegriffen, nicht direkt. In seiner Erklärung auf der Online-Plattform X schrieb er: “Russland hat diesen Krieg begonnen und weigert sich, ihn zu beenden, nicht die Ukraine. Ungarn wurde jahrelang gewarnt, dass Moskau kein verlässlicher Partner ist. Trotzdem hat Ungarn alles getan, um seine Abhängigkeit von Russland aufrechtzuerhalten.”

Ungarn bezieht den größten Teil seines Öls über die Druschba-Pipeline, die russisches Öl durch Belarus und die Ukraine nach Ungarn sowie in die Slowakei transportiert. Anders als viele andere Länder der Europäischen Union unterhält Ungarn seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 weiterhin enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Russland und ist weiterhin von russischer Energie abhängig.

(Bericht von Anita Komuves und Yuliia Dysa, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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