Behörde: Hopfenernte in Deutschland steigt trotz geringerer Anbaufläche

Berlin (Reuters) – Trotz einer schrumpfenden Anbaufläche haben die Hopfenerzeuger in Deutschland eine höhere Ernte eingefahren.

Sie summierte sich im vergangenen Jahr auf 46.536 Tonnen, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am Montag mitteilte. Das seien rund 13 Prozent mehr als 2023 und sogar 35 Prozent mehr als 2022. “Grund für die bessere Ernte waren die gestiegenen Hektarerträge”, sagte BZL-Leiter Josef Goos. In den beiden Vorjahren hätten ungünstige Witterungsbedingen zu erheblichen Ertragseinbußen geführt.

Fast die gesamte deutsche Hopfenerzeugung wird den Angaben zufolge für die Bierproduktion verwendet. Nur rund ein Prozent spielen demnach als Arzneipflanze eine Rolle. Seit Jahren stagniert die globale Bierproduktion. Auch der Verbrauch in Deutschland sinkt, was den Hopfenbedarf begrenzt. Der Bierverbrauch in Deutschland lag dem BZL zufolge im vergangenen Jahr bei 81,8 Litern, nach 83,5 Litern 2023.

Auf insgesamt 20.289 Hektar wurden im vergangenen Jahr in Deutschland Hopfen angebaut – knapp 17.000 Hektar davon lagen in der Hallertau in Bayern, das als größtes Hopfenanbaugebiet der Welt gilt. 2023 hatte die heimische Produktionsfläche noch 20.629 Hektar betragen. Auch die Zahl der Erzeugerbetriebe ging zurück: 2024 bauten insgesamt 1009 Betriebe Hopfen an, das waren 31 weniger als noch 2023.

Gestiegen sind dagegen die Verkaufserlöse bei Hopfen. Erzielten die Betriebe damit 2019 noch 284 Millionen Euro, waren es 2023 rund 254 Millionen Euro. Aufgrund der höheren Erntemenge konnten die Erlöse 2024 nach vorläufigen Schätzungen des BZL um fast 30 Millionen Euro auf 280 Millionen Euro gesteigert werden.

Hopfen ist – neben Wasser, Malz und Hefe – ein essenzieller Bestandteil von Bier. Er verleiht dem Bier den typischen Geruch und Geschmack und fördert die Schaumbildung, so das BZL. Hopfen mache zudem das Bier überhaupt erst haltbar. Für einen Liter Bier genügt etwa ein Gramm Hopfen. Die Erntemenge einer Hopfenpflanze reicht im Durchschnitt für 400 bis 1000 Liter Bier, so das Bundesinformationszentrum.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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