Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen

Washington (Reuters) – Die an den Finanzmärkten stark beachtete Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist so stark gestiegen wie seit rund drei Monaten nicht mehr.

In der vergangenen Woche stellten 235.000 US-Amerikaner einen Antrag auf staatliche Unterstützung und damit 11.000 mehr als in der Vorwoche. Das teilte das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mit. Das ist der stärkste Anstieg seit Ende Mai. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 225.000 Anträgen gerechnet.

Zudem stieg die Zahl derjenigen, die nach einer ersten Woche weiterhin Unterstützung erhielten, um 30.000 auf 1,972 Millionen. Dies ist der höchste Stand seit November 2021. Dieser als Indikator für Neueinstellungen geltende Wert deutet Ökonomen zufolge darauf hin, dass die Arbeitslosenquote im August leicht von 4,2 auf 4,3 Prozent steigen könnte.

Die Daten sind ein weiteres Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes und könnten auf zunehmende Entlassungen hindeuten. Als Grund gilt die protektionistische Handelspolitik von Präsident Donald Trump, der hohe Importzölle gegen Dutzende Handelspartner verhängt hat.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt beeinflusst auch die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Die Fed beließ ihren Leitzins am 30. Juli im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Sie will Fed-Chef Jerome Powell zufolge mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die von Zollerhöhungen geprägte Handelspolitik auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Für September rechnen viele Ökonomen mit einer Zinssenkung.

(Bericht von Dan Burns, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL7K0KN-VIEWIMAGE