Frankfurt (Reuters) – Das italienische Geldhaus Unicredit baut seinen Einfluss bei der Commerzbank wie geplant aus.
Unicredit kündigte am Montag an, weitere Derivate in Aktien der Frankfurter Bank umzuwandeln. Dadurch erhöhe sich der Stimmrechtsanteil auf 26 Prozent. Zu gegebener Zeit werde Unicredit erneut Terminkontrakte tauschen, wodurch der Stimmrechtsanteil auf 29 Prozent steige. Mit diesen Derivaten hat sich Italiens zweitgrößtes Finanzhaus den Zugriff auf Commerzbank-Papiere gesichert.
Unicredit hatte diese Schritte Anfang Juli signalisiert, als sie zum größten Aktionär des zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldhauses aufgestiegen war. Das Mailänder Institut will die Commerzbank mit seiner Münchener Tochter HypoVereinsbank fusionieren. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) hat es bereits grünes Licht für eine Commerzbank-Beteiligung in Höhe von 29,9 Prozent erhalten. Ein Überschreiten dieser Schwelle plant Unicredit nach eigenen Aussagen derzeit nicht. Das Bundeskartellamt winkte den Einstieg ebenfalls durch.
Auf Widerstand stößt die Unicredit beim Commerzbank-Management und der Bundesregierung, die diese Bemühungen als unfreundlich kritisieren. Der deutsche Staat hält zwölf Prozent an der Commerzbank und will sich den Angaben zufolge von diesem Anteil nicht trennen. “Der erhöhte Aktienanteil ändert nichts an der grundsätzlichen Situation und unserer Haltung”, betonte die Commerzbank am Montag. Die Bank arbeite weiter an der Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)