Zürich (Reuters) – Die Schweizer Wirtschaft hat sich bereits vor der Belastung durch höhere US-Zölle im zweiten Quartal deutlich abgekühlt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni nur noch um 0,1 Prozent zu, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Die industrielle Wertschöpfung und die Exporte seien deutlich zurückgegangen. Stark betroffen war vor allem die chemisch-pharmazeutische Industrie. Anfang des Jahres war die Wirtschaft noch um 0,7 Prozent gewachsen.
Mit der Einführung der höheren US-Zusatzzölle auf Importe aus der Schweiz Anfang August hätten sich die Aussichten weiter eingetrübt, hieß es in der Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Entsprechend senkte eine Expertengruppe die Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 1,2 (bisher: 1,3) Prozent und für 2026 auf 0,8 (1,2) Prozent. Eine schwere Rezession erwartet die Regierung gegenwärtig zwar nicht. Für bestimmte Branchen und Unternehmen können die wirtschaftlichen Folgen allerdings schwer wiegen.
Für Schweizer Exportwaren gelten in den USA neue Einfuhrzölle von 39 Prozent. Die Regierung in Bern will aber weiter mit den USA über die Handelspolitik verhandeln und setzt auf ein besseres Abkommen.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)