Berlin (Reuters) – Die Stimmung unter den Versicherern in Deutschland hat sich im zweiten Quartal trotz der Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik etwas aufgehellt.
Das Geschäftsklima stieg über alle Sparten hinweg um drei Punkte auf 21,2 Zähler, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin zu seiner Umfrage mit dem Ifo-Institut mitteilte. “Diese erfreuliche Entwicklung liegt vor allem am guten Geschäftsklima der Schaden- und Unfallversicherer”, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate fielen optimistischer aus.
Die Entwicklung verlief in den einzelnen Sparten jedoch unterschiedlich. In der Lebensversicherung trübte sich die Stimmung um zwei Punkte ein, blieb mit 18,7 Zählern aber noch über dem langjährigen Mittelwert. Die gestiegene Unsicherheit dämpfe vor allem die Erwartungen im Neugeschäft mit laufenden Beitragszahlungen – also das Brot- und Buttergeschäft der Versicherer. In der Schaden- und Unfallversicherung stieg das Geschäftsklima dagegen kräftig um fast 17 Zähler auf 31,1 Punkte. Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Schadenentwicklung besser als im Vorjahreszeitraum und erwarteten mehrheitlich eine weitere Entspannung.
Die Stimmung in der Schaden- und Unfallsparte profitiert zudem von Beitragserhöhungen. Dadurch steht insbesondere die Kfz-Versicherung nach zwei Jahren mit hohen Verlusten wieder besser da, wie der GDV erklärte. Der Verband rechnet in diesem Bereich für 2025 mit einer Rückkehr in die versicherungstechnische Gewinnzone. Wegen steigender Reparaturkosten sei jedoch weiter von einem hohen Preisdruck auszugehen.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)