Berlin (Reuters) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat das Eindringen zahlreicher russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als gezielte Provokation gegen die gesamte Nato gewertet.
“Die wiederholten Luftraumverletzungen, aber diese in besonderer Weise durch russische Drohnen, sind inakzeptabel und sind eine gezielte Provokation, nicht nur gegenüber Polen”, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. Es sei das erste Mal, dass eine derart große Anzahl von Drohnen zeitgleich in den Nato-Luftraum eingedrungen sei. “Das hat nach Einschätzung aller Experten eine neue Qualität.”
Die Antwort des Bündnisses werde klar sein, aber auch sehr besonnen, sagte der Minister. “Wir setzen auf Stärke und Geschlossenheit, aber wir lassen uns eben nicht provozieren.” Er könne Moskau versichern, dass diese Strategie nicht aufgehen werde.
Es gebe keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Drohnen versehentlich über polnisches Hoheitsgebiet geflogen seien, erklärte Pistorius. “Auf der Strecke zwischen Belarus und Ukraine muss man dort jedenfalls nicht vorbei.” Russland teste mit solchen Aktionen gezielt die Solidarität, Entschlossenheit und Reaktionsgeschwindigkeit der Nato. “Es geht eindeutig darum, dass Russland hier Unsicherheit schüren will.” Deutschland stehe fest an der Seite der polnischen Verbündeten und werde seinen Beitrag zur Nato-Luftverteidigung weiter leisten.
(Bericht von: Markus Wacket; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)