Ministerin Reiche will Ökostrom-Erzeuger stärker an Netzkosten beteiligen

Berlin (Reuters) – Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will die Erzeuger von Ökostrom stärker an den Kosten für den Netzausbau beteiligen.

“Wer ans Netz will von den Erneuerbaren Energien, muss sich in Zukunft am Netzausbau beteiligen”, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des Energiekonzerns RWE in Berlin. Die Energiewende stehe an einem Scheideweg. Der Erfolg der erneuerbaren Energien sei zwar unübersehbar, doch die nächsten Schritte würden sehr viel schwieriger. Grund dafür seien die Systemkosten, die mittlerweile so hoch seien, dass sie auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes drückten.

Reiche forderte mehr Pragmatismus und marktwirtschaftliche Rationalität in der Energiepolitik. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, seien neue Gaskraftwerke als Partner für die erneuerbaren Energien notwendig. Sie verwies auf die Bundesnetzagentur, die einen Zubau von steuerbarer Stromleistung von bis zu 36 Gigawatt bis zum Jahr 2035 für notwendig halte.

Zudem warnte die Ministerin davor, wesentliche Industrien zu verlieren, sollte die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten im europäischen Emissionshandel (ETS) für diese auslaufen. Hier müsse schnell eine Lösung mit der EU-Kommission gefunden werden.

(Bericht von Holger Hansen. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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