Kazaks (EZB) hebt Bedeutung der Dezember-Zinssitzung hervor

Frankfurt (Reuters) – Lettlands Notenbank-Chef Martins Kazaks hat die Bedeutung der EZB-Zinssitzung im Dezember für die Abschätzung der Inflationsentwicklung im Euroraum betont.

Natürlich sei der Dezember reich an Daten, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. “Denn wir bekommen dann neue Projektionen und werden sehen, ob es eine Abweichung von den zwei Prozent gibt und wie groß und anhaltend diese wahrscheinlich sein wird.” Zur Zinssitzung der EZB im Dezember werden den Währungshütern neue vierteljährliche Prognosen der Notenbank-Volkswirte zu Inflation und Wachstum im Euroraum vorliegen. Die EZB strebt mittelfristig 2,0 Prozent Teuerung an. Im August lag die Inflationsrate in der Währungsgemeinschaft bei 2,1 Prozent.

Kazaks sagte zudem, dass eine Verzögerung des neuen Emissionshandelssystems (ETS 2) der Europäischen Union einen “ziemlich beträchtlichen” Effekt nach unten auf die Inflation haben würde. “ETS 2 ist in unseren Prognosen für 2027 enthalten und macht etwa 0,3 Prozentpunkte aus.” Die jüngsten Prognosen der EZB veranschlagen für 2027 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent. Die EZB hat am Donnerstag auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause wie im Juli die Füße stillgehalten. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde beließen den Einlagesatz – das ist der Leitzins im Euro-Raum – bei 2,0 Prozent. Wie es bei den Zinsen weitergehen soll, ließ die Notenbank offen.

(Bericht von Francesco Canepa; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Myria Mildenberger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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