Piloten starten Urabstimmung über Streik bei Lufthansa

Berlin (Reuters) – Die Piloten der Lufthansa und ihrer Frachttochter Lufthansa Cargo haben die geplante Urabstimmung über einen Streik begonnen.

Das Votum laufe noch bis zum 30. September, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Freitag mit. Bis dahin seien keine Arbeitskampfmaßnahmen vorgesehen. Hintergrund ist der Tarifkonflikt um die betriebliche Altersvorsorge. Die Airline hat erklärt, sie setze weiter auf eine Verhandlungslösung.

“Wenn wir in den sieben Verhandlungsrunden auch nur irgendein Anzeichen gesehen hätten, dass die Gespräche mit der Lufthansa zu einem Ergebnis führen könnten, hätte die Tarifkommission die Verhandlungen nicht für gescheitert erklärt”, erklärte VC-Vizepräsidentin Katharina Dieseldorff. “Lufthansa hätte Vorschläge machen können – stattdessen lag während der Verhandlungen kein Angebot auf dem Tisch, welches auf unsere Forderungen auch nur ansatzweise eingeht.” Lösungen setzten den guten Willen aller Beteiligten voraus.

Knackpunkt ist die betriebliche Altersvorsorge, die 2017 angepasst wurde. Bis dahin erhielten Pilotinnen und Piloten eine klassische Betriebsrente mit garantierten Auszahlungen. Seitdem wurde das System durch ein kapitalmarktfinanziertes Modell ersetzt, welches nach Angaben der VC aber “das frühere Versorgungsniveau deutlich verfehlt”. Die betriebliche Altersvorsorge sei für Pilotinnen und Piloten aber ein zentraler Baustein der Absicherung – “mindestens genauso wichtig wie die gesetzliche Rente”, argumentierte die Gewerkschaft.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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