London (Reuters) – Der britische Arbeitsmarkt hat im August weiter an Schwung verloren: Die Beschäftigung schrumpfte den siebten Monat in Folge, während sich das Lohnwachstum leicht verlangsamte.
Die Zahl der bei den Unternehmen angestellten Mitarbeiter fiel im Vergleich zum Juli um 8000, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Im Juli lag das Minus bei 6000. Arbeitgeber machen die von Finanzministerin Rachel Reeves durchgesetzte Steuererhöhung für ihre zurückhaltende Personalpolitik verantwortlich.
Zudem verlangsamte sich das Wachstum der Grundgehälter im Privatsektor etwas. Diese legten zwischen Mai und Juli um 4,7 Prozent zu, nach 4,8 Prozent im vorherigen Dreimonatszeitraum bis Juni. Die durchschnittlichen Wocheneinkommen ohne Boni stiegen um 4,8 Prozent und damit schwächer als der vorherige Wert von fünf Prozent. Allerdings liegt dies weiterhin über dem Niveau von etwa drei Prozent, das als mit dem Zwei-Prozent-Inflationsziel der Bank of England vereinbar gilt. In der vergangenen Woche veröffentlichte Umfragen zeigen, dass Arbeitgeber im Juli die niedrigsten Lohnerhöhungen seit mehr als dreieinhalb Jahren anboten.
Es gibt aber auch positive Anzeichen für eine leichte Erholung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der offenen Stellen stieg in den drei Monaten bis August auf 728.000, nachdem sie zuvor noch auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 gefallen war.
Die Bank of England hatte im vergangenen Monat die Leitzinsen von 4,25 auf 4,00 Prozent gesenkt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass die Notenbank ihre Geldpolitik bei der Sitzung in dieser Woche nicht weiter lockern wird. Grund dafür dürfte der anhaltende Inflationsdruck sein. Der Zinsentscheid steht am Donnerstag an.
(Bericht von William Schomberg, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)